Pressemeldung Position gute Krankenhausplanung

Veröffentlicht am: 09.10.2020 | Neuigkeiten | Keine Kommentare »


Die Patientenvertretung in Nordrhein-Westfalen fordert eine qualitativ hochwertige, ortsnahe und patientenorientierte Krankenhausplanung

Köln, 14.10.2020 – Das PatientInnen-Netzwerk NRW und der Koordinierungsausschuss NRW der Patientenvertretung haben in einem gemeinsamen Papier zur guten Krankenhausplanung zehn grundlegende Forderungen aufgeführt, die in der Krankenhausstruktur und –planung aus Patientensicht unbedingt berücksichtigt werden sollten.

Die Patientenvertretung tritt ein für eine bedarfsgerechte Versorgung, die qualitativ hochwertig, ortsnah und unabhängig vom gesellschaftlichen und finanziellen Status der Patient*innen realisiert wird. Das medizinische und pflegerische Handeln muss an ethischen Prinzipen orientiert und auf das individuelle Patientenwohl ausgerichtet sein. Es sollen ausschließlich medizinisch und pflegerisch sinnvolle, möglichst ungefährliche und risikoarme Methoden und Interventionen angewendet werden. „Krankenhäuser sind Orte der Daseinsvorsorge für die gesamte Bevölkerung und sollen daher öffentlich bzw. solidarisch ausreichend finanziert werden und ihr Betrieb ausschließlich dem Gemeinwohl dienen“, so Gregor Bornes, Leiter der Koordinierungsstelle Patientenbeteiligung NRW. „Da Gewinninteressen oftmals zu Über-, Unter- und Fehlversorgung führen, werden dem Versorgungssystem notwendige Mittel entzogen. Sie müssen daher zurückgedrängt werden.“

Die Patientenvertretung fordert außerdem, dass alle Krankenhäuser für die Beschäftigten angemessene Löhne und sichere Arbeitsbedingungen bieten. Das Vergütungssystem müsse so ausgestaltet sein, dass Fehlanreize vermieden und Behandlungen nicht von wirtschaftlichen Motiven beeinflusst oder sogar bestimmt werden.

Die landesweite Rahmenplanung der Gesundheitsversorgung und deren regionale Umsetzung solle auf allen Ebenen mit qualifizierter Beteiligung der Bürger*innen und der Beschäftigten entwickelt werden. Die Patientenvertretung NRW setzt sich dafür ein, dass auf diese Weise eine grundlegende Orientierung an den Interessen der Versorgten bzw. der Bevölkerung sowie die Akzeptanz der Planung vor Ort sichergestellt werden. „Dazu sollen die Planungsprozesse so ausgestaltet werden, dass die Entscheidungsfindung in den Gremien transparent, für alle Teilnehmenden verständlich und auf Augenhöhe stattfindet“, sagt Sonja Fasbender, Referentin der Koordinierungsstelle für Patientenbeteiligung in NRW.

Hintergrund

Zum PatientInnen-Netzwerk NRW (PNW) gehören folgende Organisationen: VdK NRW, Gesundheitsladen Bielefeld, KOSKON NRW, Der Paritätische NRW, gesundheitsladen köln e.V., Selbsthilfeakademie NRW, Gesundheitsselbsthilfe NRW, Gesundheitsselbsthilfe NRW, Landesseniorenvertretung NRW und Selbsthilfe-Kontaktstelle Rhein-Sieg-Kreis.

Zum Koordinierungsausschuss NRW (KooA) nach §140f SGB V gehören folgende Organisationen: Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE NRW e.V., Gesundheitsselbsthilfe NRW, SoVD NRW, Sozialverband VdK NRW, “Koordination für die Selbsthilfe-Unterstützung in NRW” (KOSKON NRW), PatientInnenstellen, Verbraucherzentrale NRW e.V.

Positionspapier gute Krankenhausplanung (Download als PDF)

Kontakt: Koordinierung und Vernetzung der Patientenbeteiligung in NRW; c/o gesundheitsladen köln e.V., Gregor Bornes; Steinkopfstr. 2, 51065 Köln; Tel: 0221 276 29 60; E-Mail: nrw@patientenbeteiligung.de; mehr Infos: www.patientenbeteiligung.de/nw/