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„Patientenbeteiligung verstehen und weitergeben“ – so lautete das Motto der digitalen Multiplikator*innen-Fortbildung, die die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle am 29. März für Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW veranstaltete. Aktive aus Selbsthilfegruppen und den Landesverbänden der Selbsthilfe in NRW diskutierten in zwei Workshop-Phasen über die Möglichkeiten, Themen der Selbsthilfe zu politisieren und mit geeigneten Formaten gegenüber der Politik und anderen Akteuren des Gesundheitswesen zu thematisieren. Auch wurde die Rolle der LAG Selbsthilfe NRW innerhalb der gesetzlichen Patientenvertretung reflektiert.
Haben Sie Interesse daran, die Fortbildung auch in Ihrem Verband anzubieten? Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen!
Am 6. März waren die Selbsthilfe- und Patientenorganisationen aus NRW zu Gast im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, um die Bedarfe der Selbsthilfe und der Patient*innen in NRW an Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) heranzutragen. Thematisiert wurden |
- die häufig nicht gewährleistete Barrierefreiheit von Arztpraxen und die ausbaufähige Datenlage zur Thematik
- die Zunahme psychischer Erkrankungen und die Bedeutung der Selbsthilfe hierbei
- die unbefriedigende Situation beim Entlassmanagement von Krankenhäusern und auch hier die Notwendigkeit der Sicherstellung einer wissenschaftlichen Datenbasis
- die bis dato nicht ausreichend politisch, wissenschaftlich und öffentlich berücksichtigten Covid-Folgeerkrankungen
- der Ärztemangel insbesondere in ländlichen Regionen sowie die problematische Rolle von Finanzinvestoren in der ambulanten Versorgung
- die Einbindung der Kommunen und Patient*innen bei der Umsetzung der neuen Krankenhausplanung für NRW
Ergebnis des Austauschs ist u.a. eine geplante Studie zur Analyse der Barrierefreiheit in den nordrhein-westfälischen Arztpraxen. |
Das Ministergespräch findet jährlich statt. An dem Treffen nehmen neben der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle der Patientenbeteiligung NRW auch der Koordinierungsausschuss NRW, das PatientInnen-Netzwerk NRW, die Gesundheitsselbsthilfe NRW, die Koordination für die Selbsthilfe-Unterstützung in NRW, der Landesarbeitskreis der Selbsthilfe-Kontaktstellen NRW und die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW teil. |
Am 4. Mai stellt die Koordinierungsstelle im Rahmen einer digitalen Fortbildung der Selbsthilfeakademie NRW die Möglichkeiten vor, sich als Patientenvertreter*innen für Patienteninteressen einzusetzen. Unter dem Motto Patient*innen an die Macht! Wie die Selbsthilfe mitreden und mitgestalten kann werden Grundlagen zur Patientenbeteiligung vermittelt und Anknüpfungspunkte aufgezeigt, um Themen von Patient*innen gemeinsam gegenüber Krankenkassen, Ärztevertretungen und der Politik zu artikulieren. Ergänzt wird die Veranstaltung durch den Praxisbericht eines Patientenvertreters aus einem Gremium der Bedarfsplanung. Die Veranstaltung ist offen für alle Selbsthilfe-Aktiven aus gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen und -verbänden in NRW. Anmeldungen sind bis zum 1. Mai möglich. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Selbsthilfeakademie NRW.
Am 9. März tauschte sich die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle der Patientenbeteiligung NRW zusammen mit der Landesseniorenvertretung NRW (LSV) zu den Möglichkeiten der Patientenbeteiligung in NRW aus. Dabei ging es auch um die Rolle der LSV in der Patientenvertretung. So ist die LSV u.a. Mitglied des Patient*innen-Netzwerks NRW, das als Kooperationspartner des Projektes Koordinierung und Vernetzung der Patientenbeteiligung NRW die Schwerpunkte der Koordinierungsstelle mitbeeinflusst. Neben der Vorstellung der Grundlagen der Patientenbeteiligung in NRW wurde auch diskutiert, wie in Zukunft die kommunale Patientenvertretung gestärkt werden kann. Aufhänger waren hierfür die Regionaltreffen der Koordinierungsstelle, die bereits 2022 stattgefunden haben und 2023 fortgesetzt werden sollen.
Interessenvertretung in der Gesundheitspolitik – so lautete der Titel des Uni-Seminars, zu dem Jan Kaßner für die Koordinierungsstelle und Gregor Bornes für die Bundesarbeitsgemeinschaft der Patientenstellen und -initiativen (BAGP) am 17. Januar an die Uni Bochum eingeladen wurden. Mit Studierenden der Sozialwissenschaften diskutierten beide über den Ist-Stand der Patientenvertretung und die Herausforderungen, die Patienteninteressen gegenüber Krankenkassen und Ärztevertretungen durchzusetzen. Darüber hinaus waren die Umstrukturierung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD), die Gewinnung von Ehrenamtlichen als auch legitimatorische Fragen in der Patientenvertretung Themen des Austauschs.
Am 24. Januar war die Koordinierungsstelle zu Gast bei der KOSA in Düsseldorf, um sich über Schnittstellen in der Arbeit auszutauschen und mögliche Kooperationen auszuloten.
Die Kooperationsberatung für Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten ist eine Fach- und Beratungsstelle innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Ziel der KOSA ist die Förderung der Zusammenarbeit von Ärzt*innen, Selbsthilfe und Psychotherapie zur Verbesserung der Versorgungsangebote.
Am 31. Januar schulte die Koordinierungsstelle Selbsthilfe-Aktive aus der DMSG NRW im Rahmen ihrer Fortbildung Patientenbeteiligung verstehen und weitergeben als Multiplikator*innen für die Patientenvertretung. Auf der dreistündigen digitalen Veranstaltung vermittelte die Koordinierungsstelle den teilnehmenden Kontaktkreis-Leiter*innen Grundlagen zur Patientenbeteiligung. So wurde u.a. die Rolle der DMSG NRW als Akteur in der gesetzlich fixierten Patientenvertretung reflektiert. Auch erörterten die Teilnehmenden in partizipativen Workshop-Formaten, wie sich Themen der Selbsthilfe durch geeignete Beteiligungsformate politisch thematisieren lassen.
Haben Sie Interesse daran, die Fortbildung auch in Ihrem Verband anzubieten? Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen!
Am 25. Januar tauschte sich die Koordinierungsstelle bei einem digitalen Info-Treffen mit Interessierten zur Patientenvertretung in der Qualitätssicherung aus. Hierbei wurden Grundlagen zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen vermittelt und die konkreten Möglichkeiten der Mitwirkung als Patientenvertreter*innen vorgestellt.
Ziel der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen ist
- die Verbesserung der Qualität der Leistungen
- die Schaffung von Transparenz und
- die Planung und Weiterentwicklung von Angeboten, Vergütungen und medizinischer Infrastruktur.
Hierfür erheben medizinische Einrichtungen anhand von festgelegten Qualitätsindikatoren Daten zur Qualität in ihren Einrichtungen. Patientenvertreter*innen besitzen in den zuständigen Gremien auf Landesebene ein Mitspracherecht bei der Beurteilung von Auffälligkeiten. Auch bei der Entwicklung von Maßnahmen, die zur Verbesserung der Qualität festgelegt werden, wirken Patientenvertreter*innen mit.

Quelle: pixabay.com 2022
Neue Mitarbeitende, neue Fortbildungsmodule, neue regionale Vernetzungstreffen: Das Jahr 2022 brachte der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle viel Neues! Dies und vieles mehr können Sie ab sofort in unserem Projekt-Tätigkeitsbericht für 2022 hier nachlesen. Wir wünschen gute Lektüre!

Quelle: pixabay.com 2023
Am 18. November 2022 diskutierten auf der Jahrestagung der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Patientenbeteiligung NRW online und im Dortmunder Reinoldinum rund fünfzig Patientenvertreter*innen und Interessierte über die Gegebenheiten in der kommunalen Patientenvertretung und die Möglichkeiten, die Patientenbeteiligung in NRW und deutschlandweit weiterzuentwickeln.
Im August und September dieses Jahres organisierte die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle in den fünf Regierungsbezirken von NRW regionale Austauschtreffen für kommunale Patientenvertreter*innen. Im Mittelpunkt stand dabei das Engagement in den gesundheitspolitischen Gremien. Die Ergebnisse dieser Regionalkonferenzen bildeten die inhaltliche Grundlage für die Jahrestagung. Die Jahrestagung bot die Möglichkeit, die Ergebnisse zu reflektieren und für die Praxis handhabbar zu machen.
Die Veranstaltung wurde hybrid umgesetzt: Am Vormittag fanden insgesamt vier Workshops statt, von denen zwei im Reinoldinum in Präsenz, und zwei digital über die Bedingungen und Themen der kommunalen Patientenvertretung diskutierten. Am Nachmittag wurden die Anwesenden von Dr. Sabine Schipper (DMSG NRW) begrüßt, die durch die Nachmittagsveranstaltung führte. Es folgte die Ergebnispräsentation der Workshops. Die Online-Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, der Nachmittagsveranstaltung inklusive eines Vortrags von Prof. Dr. Benjamin Ewert (Hochschule Fulda) und der anschließenden Diskussion via Livestream zu folgen und ihre Fragen und Anmerkungen im Chat zu formulieren.
Den ausführlichen Bericht zur Jahrestagung können Sie hier abrufen.
Auf den fünf Regionalkonferenzen in den Regierungsbezirken von NRW wurden verschiedenste Themen diskutiert, die die Patientenvertreter*innen vor Ort beschäftigen: Der Klimawandel und die Folgen für das Gesundheitswesen, der Mangel an Psychotherapeut*innen, das Entlassmanagement in Krankenhäusern und vieles mehr. Der digitale Workshop Themen kommunaler Patientenvertretung beschäftigte sich mit den thematischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Regionen, um NRW-weite Trends aufzudecken. Die Ergebnispräsentation des Workshops können Sie sich nachfolgend anschauen:
Wie schaffe ich es, in kommunalpolitischen Gremien meine Themen erfolgreich zu platzieren? Diese Frage stellten sich auch die Teilnehmenden der Regionalkonferenzen. Hierbei wurden viele gute Vorschläge benannt, die die Patientenvertreter*innen vor Ort unterstützen können. Der digitale Workshop Erfolgsfaktoren für die kommunale Patientenvertretung diskutierte die entsprechenden Vorschläge und entwickelte diese weiter, um den Patientenvertreter*innen in Zukunft eine praxisnahe Handreichung mit auf dem Weg zu geben. Die Vorstellung der Erfolgsfaktoren finden Sie im folgenden Video:
Häufig sind in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen und den Konferenzen Alter und Pflege die Plätze der Patientenvertreter*innen unbesetzt, wofür es unterschiedliche Gründe gibt. Auf den fünf Regionalkonferenzen erörterten die Teilnehmenden anhand ihrer eigenen Erfahrungen, wie Engagierte für die Gremienarbeit gewonnen werden können. Die Koordinierungsstelle hat die Möglichkeiten des Empowerments zusammengefasst. Der Präsenz-Workshop Engagierte für das kommunale Ehrenamt gewinnen reflektierte die Ergebnisse und ergänzte sie durch eigene Vorschläge, woraus in Zukunft konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet werden können – nachzuschauen im folgenden Video:
Ein immer wieder angesprochenes Thema auf den Regionalkonferenzen war die Krankenhausplanung. Doch welche Kompetenzen besitzen die Kommunen in der Entscheidungsfindung? Der Präsenz-Workshop Krankenhausplanung kommunal bearbeiten erörterte, wie die Krankenhausplanung kommunal diskutiert wird und wo Bedarfe existieren. Ziel des Workshops war es, Handlungsmöglichkeiten in der Krankenhausplanung für die kommunale Patientenvertretung aufzuzeigen und diese anschließend den anderen Tagungsteilnehmenden zu präsentieren. Die Ergebnisse können Sie mit dem folgenden Video nachverfolgen:
Nach der Präsentation der Ergebnisse, die insbesondere von den praktischen Erfahrungen der Teilnehmenden geprägt waren, ermöglichte Prof. Dr. Benjamin Ewert durch seinen Vortrag Patienteninteressen wirksam politisch vertreten einen theoretischen Blick auf die Patientenbeteiligungsstrukturen. Er lehrt und forscht an der Hochschule Fulda zur Politik für Gesundheitsberufe und promovierte 2012 zur Rolle von Patient*innen als Nutzer*innen im Gesundheitswesen. Sein Vortrag wurde von der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle durch eine Mentimeter-Abfrage der Teilnehmenden eingeleitet. Diese sollten ihre Assoziationen zur Patientenvertretung über das Online-Tool eingeben – das Ergebnis und den Vortrag sehen Sie im folgenden Videobeitrag:
Anschließend diskutierten die Workshop-Moderator*innen, der Referent und die Teilnehmenden vor Ort und im Livestream die Ergebnisse der Workshops und den inhaltlichen Input. Das entsprechende Video stellen wir Ihnen baldmöglichst zur Verfügung. Die Diskussion können Sie auch im oben verlinkten Bericht nachlesen.