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Mithilfe festgelegter Kriterien werden bei bestimmten medizinischen Verfahren alle Krankenhäuser in Deutschland auf ihre Qualität hin untersucht, um notfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität einzuleiten. Im Rahmen dieser Qualitätssicherung können sich auch Patientenvertreter*innen einbringen. Hierfür hat die Koordinierungsstelle einen Flyer erstellt, der grundlegende Informationen zum Engagement als Patientenvertretung in der Qualitätssicherung in NRW enthält. Den Flyer finden Sie hier. Möchten Sie sich für eine Verbesserung der Qualität als Patientenvertreter*in einsetzen? Dann kontaktieren Sie uns!
Anfang März fand in Berlin der Kongress Armut und Gesundheit statt, der von Gesundheit Berlin-Brandenburg jährlich organisiert wird. Die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle der Patientenbeteiligung NRW war auf dem Kongress vertreten, um sich mit anderen Akteuren über das diesjährige Schwerpunktthema „Sozial gerecht: Gesundheit – Umwelt – Klima“ auszutauschen. Insbesondere die Panels zur Gesundheitsversorgung von Unversicherten, Wohnungslosen und Migrant*innen lieferten wichtige Erkenntnisse und Impulse für gemeinsame Projekte mit anderen Akteuren, die in die zukünftige Arbeit der Koordinierungsstelle mit einfließen werden.
Regionale Patientenforen, Multiplikator-Fortbildungen, Fortbildungen zu MVZ und zur Barrierefreiheit von Arztpraxen – dies sind nur einige der Veranstaltungen, die wir 2023 umsetzen konnten. In unserem nun erschienenen Tätigkeitsbericht können Sie nachlesen, welche Veranstaltungen die Koordinierungsstelle angeboten hat, wie sie das Netzwerk der Patientenvertreter*innen gestärkt und sich in der Öffentlichkeitsarbeit mit einem neuen Social Media Kanal aufgestellt hat.
Am 30. Januar organisierte die Koordinierungsstelle gemeinsam mit dem Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) einen Austausch zur Patientenvertretung in Kommunalen Gesundheitskonferenzen (KGK) für die Mitarbeitenden der KGK-Geschäftsstellen. Die rund 30 Teilnehmenden konnten sich auf der digitalen Veranstaltung, die von Gaby Schütte (LZG NRW) moderiert wurde, einen Überblick über die verschiedenen Akteure der Patientenvertretung in den Kommunen verschaffen. Zudem reflektierten die Teilnehmenden ehrenamtsfreundliche Rahmenbedingungen, die das Interesse am Engagement in KGKen erhöhen können. Nach dem Input der Koordinierungsstelle präsentierten Angelika Fasbender, Elke Neuhaus, Birgit Paas und Jeanette Drees eine erfolgreiche Kooperation zwischen Patientenvertretung und KGK-Geschäftsstelle in der KGK Krefeld. Dabei initiierte die Patientenvertretung ein Projekt zur Schaffung von Bewegungsräumen in Krefeld, das inzwischen erfolgreich umgesetzt werden konnte.
„Patient*innen an die Macht! – Wie die Selbsthilfe mitreden und mitgestalten kann“: Unter diesem Motto informierten sich am 30. November rund 25 Engagierte auf einer digitalen Fortbildung der Koordinierungsstelle, die von der Selbsthilfeakademie NRW veranstaltet wurde, über die Möglichkeiten der Selbsthilfe Themen politisch aufzugreifen. So stellte die Koordinierungsstelle Gremien wie auch andere Formen der Beteiligung vor und erörterte mit den Engagierten, welche Formate sich für welche Interessen am ehesten eignen. Im Gespräch mit Richard Dißel, der sich im Zulassungsausschuss Arnsberg I für Patient*innen bei der Zulassung von Vertragsärzt*innen engagiert, wurden die konkreten Rahmenbedingungen des Engagements sichtbar.
Am 29. November hatten die Selbsthilfe- und Patientenorganisationen in NRW die Gelegenheit, mit der Patientenbeauftragten von NRW, Claudia Middendorf (CDU), sowie den Vertreter*innen der Fachabteilungen aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS NRW) aktuelle Themen der Patient*innen und der Selbsthilfe zu diskutieren. So wurde gemeinsam auf die langen Wartezeiten bei der psychotherapeutischen Versorgung, die notwendige Transparenz bei den Zuständigkeiten im MAGS, die zunehmende Anzahl an Forschungsanfragen aus der Gesundheitsforschung, die Notwendigkeit der Stärkung der kommunalen Patientenvertretung und marginalisierte Perspektiven im Gesundheitwesen, z.B. von Neuzugewanderten hingewiesen.
Auch erfragten die Organisationen den Sachstand zur Regulierung investorengetragener Medizinischer Versorgungszentren.
Der gesundheitspolitische Fachaustausch findet einmal im Jahr statt. Er dient als Vorbereitung des Ministergesprächs, das voraussichtlich im Frühjahr 2024 stattfinden wird.
Am 8. November war die Koordinierungsstelle auf dem Gesundheitskongress des Paritätischen in Berlin vertreten, um sich mit anderen Akteuren aus dem Gesundheitswesen zu den Belangen von Patient*innen auszutauschen. Insbesondere die Teilnahme am Workshop „Gesundheitsversorgung für alle“ war inhaltlich ertragreich. Hier wurden Faktoren von gesellschaftlicher Exklusion, Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitswesen kritisch aufgearbeitet – Themen, die auch häufig im Feld der Patientenvertretung unterrepräsentiert und somit nicht aufgegriffen werden. Die Koordinierungsstelle nimmt die wichtigen Impulse mit in die Planung des kommenden Projektjahres.
Am 7. Oktober war die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle zu Gast bei der Fachtagung „Mein Handicap und ich“ der SHG Handicap e.V. und des BSK e.V. Dort referierte Jan Kaßner über die Möglichkeiten, wie die Selbsthilfe Patienteninteressen politisch vertreten kann. Als konkretes Beispiel wurde die Forderung nach Barrierefreiheit von Arztpraxen reflektiert, die u.a. in kommunalen Arbeitsgruppen, mit Informationskampagnen sowie in den Gremien der Bedarfsplanung vorangetrieben werden kann. Als Mitglied der LAG Selbsthilfe NRW kann die SHG Handicap e.V. Patientenvertreter*innen über den Koordinierungsausschuss NRW für die Gremien der Bedarfsplanung vorschlagen.
Am 3. November 2023 diskutierten auf der Jahrestagung der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Patientenbeteiligung NRW im Dortmunder Reinoldinum sowie digital rund achtzig Patientenvertreter*innen und Interessierte die Frage, ob derzeit die Bedarfe von Patient*innen ausreichend politisch Berücksichtigung finden.
Von August bis Oktober dieses Jahres organisierte die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle in den fünf Regierungsbezirken von NRW regionale Austauschtreffen für kommunale Patientenvertreter*innen, die sogenannten Regionalen Patientenforen. Zur Vorbereitung der fünf Präsenztermine wurde im Frühjahr 2023 jeweils pro Regierungsbezirk ein digitales Patientenforum veranstaltet. Im Mittelpunkt standen dabei Ideen der Patientenvertretung für das kommunale Gesundheitswesen sowie Themen und Bedarfe, die die kommunale Patientenvertretung derzeit beschäftigten. Die Ergebnisse der Regionalen Patientenforen bildeten die inhaltliche Grundlage für die Jahrestagung. Die Jahrestagung bot die Möglichkeit, die Ergebnisse zu reflektieren und weiterzuentwickeln.
Die Jahrestagung wurde hybrid umgesetzt: Am Vormittag fanden insgesamt vier Workshops statt, von denen zwei in Präsenz, einer hybrid und einer digital die jeweiligen Themen diskutierten und dann Fragen und Forderungen aus Sicht der Patient*innen formulierten. Am Nachmittag präsentierten die Workshop-Moderator*innen die Ergebnisse und diskutierten diese mit den eingeladenen Gästen auf dem Podium, den gesundheitspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen von SPD (Thorsten Klute), GRÜNE (Meral Thoms) und FDP (Susanne Schneider). Die Online-Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, der Podiumsdiskussion inklusive der Ergebnispräsentation im Livestream zu folgen.
Den ausführlichen Bericht zur Jahrestagung können Sie hier abrufen. Im Folgenden können Sie Nachmittagsveranstaltung anhand der Video-Mitschnitte Revue passieren lassen.
Auf der Nachmittagsveranstaltung wurden die Teilnehmenden zunächst von Jan Kaßner (Patientenbeteiligung NRW) begrüßt, woraufhin Claudia Middendorf als Patientenbeauftragte von NRW die Teilnehmenden in einem Grußwort auf die Diskussion einstimmte:
In den Workshops am Vormittag wurden für die Diskussion vier Themen vorbereitet. Wie die Themenauswahl zustande kam, erklärte Jan Kaßner (Patientenbeteiligung NRW) im Gespräch mit Moderator Bernd Hoeber (Paritätischer NRW):
Bernd Hoeber (Paritätischer NRW) fragte anschließend die Teilnehmenden, in welchen Organisationen und Gremien sie sich für Patienteninteressen engagieren. Zudem stellten sich die gesundheitspolitischen Sprecher*innen von SPD (Thorsten Klute), GRÜNE (Meral Thoms) und FDP (Susanne Schneider) als Gäste auf dem Podium vor:
Christiane Grote (Verbraucherzentrale NRW) stellte die Ergebnisse des Workshops Vom Gewinnstreben zur Gemeinwohlorientierung vor. Nach der Vorstellung jedes Workshop-Themas wurden die präsentierten Fragen und Forderungen der Workshop-Teilnehmenden von den Politiker*innen im anschließenden Gespräch aufgegriffen:
Christiane Erbel (Gesundheitsselbsthilfe NRW) präsentierte die Ergebnisse des Workshops Überleitungsmanagement in der Versorgung:
Günter Hölling (Gesundheitsladen Bielefeld) fasste die Ergebnisse des Workshops Gesundheitskompetenz von Gesundheitseinrichtungen gegenüber den Politiker*innen und Teilnehmenden zusammen:
Gregor Bornes (Patientenbeteiligung NRW) stellte die Ergebnisse des vierten Workshops, Neue Krankenhausplanung in NRW, vor:
Abschließend zogen Gregor Bornes (Patientenbeteiligung NRW) und Moderator Bernd Hoeber (Paritätischer NRW) ein Fazit zur Veranstaltung:
Am 3. November diskutierten auf der Jahrestagung der Patientenbeteiligung NRW
- Patientenvertreter*innen,
- Selbsthilfe-Aktive,
- Engagierte aus Sozialverbänden und
- weitere Interessierte
im Dortmunder Reinoldinum sowie digital die Frage, ob derzeit die Bedarfe von Patient*innen ausreichend politisch Berücksichtigung finden. Hierfür wurden am Vormittag in Workshops Fragen und Forderungen zu den Themen
- Überleitungsmanagement in der Versorgung
- Neue Krankenhausplanung in NRW
- Gesundheitskompetenz von Gesundheitseinrichtungen
- Vom Gewinnstreben zur Gemeinwohlorientierung
gemeinsam erarbeitet. Die Themenauswahl basierte auf Gesprächen mit kommunal engagierten Patientenvertreter*innen im Rahmen der Regionalen Patientenforen der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle der Patientenbeteiligung NRW. Am Nachmittag stellten sich die gesundheitspolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen von SPD (Thorsten Klute), GRÜNE (Meral Thoms) und FDP (Susanne Schneider) den Fragen und Forderungen der Engagierten. Die Workshop-Moderator*innen machten auf die häufige Diskrepanz von rechtlich fixiertem Ideal und den kritischen Zuständen in der Praxis aufmerksam. Die Politiker*innen betonten, dass bereits einiges politisch geschehe, dies aber nicht ausreiche, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Sie zeigten sich offen für die diskutierten Bedarfe und boten an, hierzu im Austausch zu bleiben.
Der ausführliche Bericht zur Jahrestagung wird demnächst auf der Website der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle veröffentlicht.