Verbraucherzentrale NRW fordert deutlichere Informationen bei Gesundheits-Apps

Veröffentlicht am: 17.07.2017 | Neuigkeiten | Keine Kommentare »


Apps für Menschen mit Rücken- und Rheumabeschwerden lassen den gesundheitlichen Nutzen für die Anwenderinnen und Anwender oftmals missen. Das ist das Ergebnis einer stichprobenartigen Untersuchung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Zum Test wurden 17 Gesundheits-Apps im Google Store runtergeladen und im Hinblick auf die eindeutige Formulierung des Zwecks, der Ansprache der richtigen Zielgruppe und die gesundheitsbezogene Nutzenbewertung ausgewertet. Keine der untersuchten Apps erfüllte die gestellten Kriterien zu 100 Prozent.

So nennen neun der untersuchten Apps ihren Zweck nur in der Produktbeschreibung, nicht aber in der Anwendung selbst. Ähnlich sieht es bei der Nennung der Zielgruppe aus. Nur vier der untersuchten Apps nennen die Zielgruppe ausführlich in Produktbeschreibung und Anwendung. Keine der Apps liefert alle nötigen Informationen sowohl in der Produktbeschreibung als auch in der Anwendung selbst. Daher sieht die Verbraucherzentrale NRW ein deutliches Defizit in der Transparenz über den gesundheitlichen Nutzen der Apps und fordert daher sowohl eine medizinische Zertifizierung für solche Apps als auch eine einheitlichere Beurteilung des Nutzens- oder Schadenspotenzials sowie verbindliche Informationspflichten für die Anbieter.

Die ZTG GmbH widmet sich der Thematik auf der Webseite www.appcheck.de und untersucht verschiedene Kriterien zum Nutzen und zur Sicherheit von Health-Apps. Im Rahmen von Appcheck.de hat die ZTG GmbH auch ein Kooperationsmodell entwickelt, welches durch die Zusammenarbeit von medizinischen Fachverbänden, Patienteninnen und Patienten sowie der ZTG GmbH als Technologiepartner einen bislang bundesweit einmaligen Weg aufzeigt, wie die digitale Entwicklung des Gesundheitswesens nutzerinnen- und nutzerorientierter gestaltet werden kann.

Kooperationen zur Bewertung von Apps in den Bereichen Diabetes und demenzielle Erkrankungen existieren bereits. Weitere Krankheitsbilder und Kooperationen mit medizinischen Fachgesellschaften und/oder Einrichtungen der Selbsthilfe sollen folgen, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine bestmögliche Transparenz im Bereich der gesundheitsbezogenen Apps bieten zu können.

Lesen Sie hier den ganzen Testbericht.

Quelle: https://www.ztg-nrw.de/2017/07/verbraucherzentrale-nrw-fordert-deutlichere-informationen-bei-gesundheits-apps/